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GALERIEGESCHICHTE

Die Galerie der bildenden Kunst in Havlíčkův Brod nimmt eine spezifische Position im Netz der tschechischen Galerien ein, weil sie sich auf moderne tschechische Illustrationen, Zeichnungen und Graphik spezialisiert, die nach 1918 entstanden.

Die Galerie der Bildenden Kunst in Havlíčkův Brod gehört zu den sog. jüngeren. Sie entstand erst in 1965 als selbständige Abteilung des Kreismuseums in Havlíčkův Brod. Zuerst wurde die „Kunstsammlung“ aus der sog. Stadtgalerie, die vom Museum in 1946 getrennt wurde, und Bilder und Statuen von regionalen Künstlern oder Kunstwerke, die Beziehung zur Region haben, übernommen und verwaltet.

Durch Verhandlung der Kulturhauptabteilung des Kreisnationalausschusses Havlíčkův Brod mit der Abteilung für Regionalgalerien der Nationalgalerie wurde ihr Spezialisierung auf moderne tschechische Illustrationen, Zeichnungen und Graphik, die nach 1918 entstanden, anerkannt. Diese Spezialisierung wurde im Bezug auf die Tradition der Ausstellungstätigkeit des Ostböhmischen Verlages gewählt und knüpfte auch an die Kunstwettbewerbe an, die jedes Jahr im Rahmen der Humor- und Satirenfestspiele „Hašek´s Lipnice“ veranstaltet wurden.

Nach der Festlegung der Spezialisierung der Galerie in Havlíčkův Brod wurde die ursprüngliche Sammlung der Stadtgalerie zurück ins Museum übertragen und die Galerie begann neue Sammlungen aufzubauen, die dank gezielter Akquisitionstätigkeit und gemäß verfügbaren Finanzmöglichkeiten heute einen ganzheitlichen Blick auf die künstlerische Kultur der tschechischen Bücher und Graphik bietet, ausgenommen einige Künstler, deren Kunstschaffen schon abgeschlossen ist und ihre Werke momentan unerschwinglich sind. Die Sammlungen umfassen heute mehr als 7.000 Kunstwerke und vertreten sind führende tschechische Künstler, z.B. Jan Bauch, Cyril Bouda, Vladimír Boudník, Adolf Hoffmeister, Emil Filla, Ota Janeček, Jiří John, Jaroslav Hořánek, Stanislav Kolíbal, Jan Kotík, Kamil Lhoták, Jiří Načeradský, Jaroslav Panuška, Bohuslav Reynek, Václav Sivko, Zdeněk Sklenář, Antonín Strnadel, Karel Svolinský, Jaroslav Šerých, Karel Teissig, František Tichý, Jiří Trnka, Adolf Zábranský, Olbram Zoubek und Jan Zrzavý.

In der Galerie in Havlíčkův Brod gelang es am 20. 7. 1979 nach der weiteren Adaptierung des Malina-Hauses in den zwei Vorjahren die erste Dauerausstellung zu eröffnen. Diese Ausstellung wurde den „Klassikern der tschechischen Illustration“ gewidmet. In 1985 wurde sie durch die Kollektion „Moderne tschechische Illustration“ abgelöst, die dann in 1991 durch die Exposition der „Illustrationen für Kinderbücher“ ersetzt wurde. Seit 1996 ist es eine Exposition, die den Künstlern gewidmet ist, die Beziehung zu dieser Region haben. Nach dem Umzug in das neue Objekt in 1999 erwarb die Sammlungspräsentation ihre getrennten Räumlichkeiten, wo die Exposition unter dem Namen „Moderne tschechische Kunst des 20. Jahrhunderts“ installiert wurde und die jedes Jahr im Bezug auf die überwiegende Schaffung auf Papier abgeändert wird.

Neben der Präsentation von eigenen Sammlungen in der Dauerexposition und in verschiedenen gelegentlichen Ausstellungen widmet sich die Galerie in Havlíčkův Brod auch anderer Ausstellungstätigkeit. Seit 1965 wurden mehr als 300 Ausstellungen veranstaltet. Es waren vorwiegend Ausstellungen von führenden tschechischen und regionalen Künstlern, aber auch Ausstellungen mit unterschiedlichen Themen, wie z.B. Frau in der bildenden Kunst (8. 3. – 18. 4. 1976), Tschechische Malerei an der Wende des 19. - 20. Jahrhunderts (2. 7. – 29. 8. 1993) oder alle 14 Jahrgänge der Gegenwärtigen tschechischen Illustrationswerken (1993 – 2006). Von den erfolgreichen selbständigen Ausstellungen kann man stichweise folgende nennen - in den sechziger Jahren Ausstellungen von František Tichý, Emil Filla, Jan Zrzavý, Josef Šíma, in den siebziger Jahren Ausstellungen von Josef Lada, Jaroslav Panuška, Vojtěch Preissig, in den achtziger Jahren František Kaván, Josef Kremláček, in den neunziger Jahren Jan Štursa, Adriena Šimotová, Karel Svolinský, aber auch viele anderen. Im Besitz der Galerie ist auch ein Unikat, welches von der Galeriefachrichtung – bildende Kunst des zwanzigsten Jahrhunderts – abweicht. Es handelt sich um den sog. Úhrov-Altar mit der Kalvarie-Skulpturgruppe von Ignác Rohrbach (1691 – 1747). Dieser Hochbarockaltar entstand um 1735 für die Kapelle der Erhöhung des Hlg. Kreuzes im Schloss in Úhrov. Die Galerie rettete den Altar durch Einkauf für die Region Havlíčkův Brod, ließ ihn restaurieren und danach wurde der Altar in der ersten Ausstellungsetage untergebracht.

Während ihrer Existenz erlebte die Galerie in Havlíčkův Brod mehrere statutarische Änderungen. Seit ihrer Gründung funktionierte die Galerie als selbständige Abteilung des Kreismuseums in Havlíčkův Brod; in 1967 wurde sie in die neu entstandene Institution unter dem Namen Kreisheimatzentrum eingegliedert, welches organisatorisch drei selbständige Abteilungen verband – Museum, Galerie, Denkmal- und Naturschutz. Zum 1. 1. 1974 wurde das Kreisheimatzentrum in zwei selbständige Organisationen getrennt – Kreismuseum und Galerie und Kreiszentrum für Staatsdenkmalpflege und Naturschutz. Am 1. 7. 1984 wurden die beiden oben angeführten Institutionen wieder im Kreisheimatzentrum zusammengefügt, wo die Galerie eine selbständige Abteilung bildete - neben der Museumsabteilung und Denkmalpflege, Naturschutz, Propagation und Bautrupp. Im Laufe von 1991 wurden die Naturschutzabteilung und die Galerie getrennt. Beide Abteilungen erwarben durch diese Trennung ihre Rechtssubjektivität und wurden dem jeweiligen Ministerium untergeordnet. Im Zusammenhang mit der Umgestaltung der Staats- und Selbstverwaltung wurde zum 1.7.2001 die Galerie der bildenden Kunst in Havlíčkuv Brode gemeinsam mit anderen sammlungsbildenden Institutionen vom Kulturministerium an die Region Vysočina übertragen.

Die Galerie hatte seit ihrer Gründung bis September 1973 einen Leiter und einen Fachmitarbeiter. Seit September 1973 wurde sie um einen Spezialisten erweitert. In 1991, als die Galerie selbständig wurde und direkt unter die Führung des Kulturministeriums der tschechischen Republik überging, wurde das Personal um eine Mitarbeiterin im Wirtschaftsbereich erweitert. Nach dem Umzug in das neue Objekt wurde die Galerie im Personalbereich um einen Kunsthistoriker erweitert und in 2003 um einen Mitarbeiter für Freizeitaktivitäten und Arbeit mit Schulen aufgestockt. In den Jahren 1965 – 66 war Galerieleiter Jan Ambrož, von 1967 bis August 1970 Olaf Hanel, von September 1970 bis April 1992 Zdeněk Pokorný; seit April 1992 bis heute Hana Nováková.

 

KONTAKT

GALERIE VÝTVARNÉHO UMĚNÍ
V HAVLÍČKOVĚ BRODĚ
Havlíčkovo nám. 18
580 01 Havlíčkův Brod
Tschechische Republik

e-mail: galerie@galeriehb.cz
tel./fax.: 569 427 035

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ÖFFNUNGSZEITEN

Dienstag – Sonntag 9.00–12.00 und 13.00–17.00

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